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Motivation der Arbeit


 

Die Flächeninanspruchnahme durch Siedlungsflächen hat in den letzten 50 Jahren erheblich zugenommen. Der Anteil der Siedlungsflächen in den Kern- und Umlandzonen der Städte wächst selbst in Gebieten mit rückläufigen Einwohnerzahlen und einer stagnierenden Wirtschaft. Eine der Hauptaufgaben der Stadtentwicklungsforschung muss es daher sein, Verstädterungsprozesse zu analysieren und darzustellen. Ein klares Bewusstwerden der langfristigen Folgen dieser Entwicklung bildet eine der Voraussetzungen, um den Trend der steigenden Flächeninanspruchnahme durch Siedlungsflächen zu bremsen. Die Nutzung von Satelliten- und Luftbildmaterial bietet die Möglichkeit einer einheitlichen und retrospektiven Flächennutzungs- bzw. Flächenbedeckungskartierung. Anschließende GIS-Analysen auf Indikatorenbasis ermöglichen quantitative, raumbezogene Aussagen zur Flächennutzungsentwicklung. 

Die Arbeit befasst sich mit Methoden zur Erfassung, Analyse und vergleichenden Auswertung städtischer Flächennutzungs- und Verkehrsinfrastrukturentwicklungen. Aufbauend auf den Daten des EU-Projektes „MURBANDY“ wurden die europäischen Städte Bilbao, Bratislava, Dresden, Lyon und Palermo auf ihre urbanen Entwicklungen in den letzten 50 Jahren – anhand von Flächennutzungsdaten-banken aus vier Zeitschnitten (Mitte 1950er, Ende 1960er, Mitte 1980er, Ende 1990er) – untersucht. Die Arbeiten zur Flächennutzungs- und Verkehrsinfrastrukturentwicklung, die Berechnung des Zerklüftungsgrades von Siedlungsräumen und die Analysen zur Standorttypisierung neuer Siedlungsflächen bildeten die Hauptteile der Arbeit. Letztere nutzten neuartige Indikatoren zur Beschreibung der Siedlungsstruktur und ihrer Entwicklung. 

Die Analysen und Präsentation der Ergebnisse erfolgte mit Hilfe der GIS-Softwares ArcView GIS Version 3.2 (30 % der Projektbearbeitung) und Arc/INFO Version 8.0 (20 %) sowie MS Access 2000 (10 %) und MS Excel 2000 (30 %). Zur Erstellung und Ausgabe der Karten kam Macromedia Freehand Version 9 (10 %) zum Einsatz. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit bestand u.a. darin, die Ergebnisse mittels Diagrammen derart zu präsentieren, dass eine vergleichende Auswertung zwischen den Städten erleichtert wurde.