RMS - Royal Métro Singers



The Royal Métro Singers in concert, Gizeh, Egypt 1996.

Dorit Luczak, Annette Holzmann, Alexa Rewer, 

Stefan Schlobach, Roland Hendriks, Hendrik Harms, Roland Kunz




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Welcher Parisreisende kennt sie nicht, die fahrenden Musikanten, die in der Métro, meist mit einer Gitarre bewaffnet, ihrer liebenswerten Wegelagerei nachgehen. Sie bringen ein Ständchen zwischen zwei Stationen und wechseln alsbald den Wagen, um andere Reisende um einen Obulus zu bitten. Anfang 1993 fühlten sich 4 Studenten der Saarbrücker Uni bei einem Parisbesuch von diesen Musikern und der teilweise hervorragenden Akustik in den Métrostationen inspiriert, selbst spontan mehrstimmige Lieder zu singen, die sie aus ihrer jeweiligen Chorerfahrung her kannten.

Weil es so viel Spaß machte, beschlossen sie, die begonnene "Sangeskarriere" fortzusetzen. Da die gerade entstandene Gruppe einen Namen brauchte, erinnerten sich die vier ihrer legendären Gründungskonzerte im Pariser Untergrund. (Wer sich, wie noch immer einige Mitglieder selbst, am "R" des Namens stößt, möge sich bei Dorit und Stefan beschweren, die nach einem Konzertbesuch in Londons "Royal Albert Hall" so begeistert von dem königlichen Titel waren, daß sie aus lauter Übermut und ästhetischen Gründen -RMS klingt einfach gut- den Métro Singers das Royal vorsetzten). Sie probten sporadisch nach Lust und Laune weiter. Nach und nach gesellten sich die anderen drei sangesfreudigen Chorsänger zu ihnen, so daß die RMS einmal wöchentlich zu proben begannen. Im Frühjahr 1993 gaben die 7 Jungakademiker verschiedenster Fachrichtungen - Annete und Henner Medizin, Roland K. Chemie, Alexa Jura, Stefan Informatik und Philosophie, Roland H. und Dorit Übersetzen - mehrere Straßenkonzerte im Saarland, Metz und Frankfurt. Der erste kleine Auftritt fand im Juni 1993 an der Uni beim Multi-Kulti-Festival statt. Danach starteten sie zu einer kleinen Deutschalndreise. Dieser gemeinsame Urlaub wurde mit diversen Auftritten in München. Salzburg, Aschau, Stotternheim und sogar Sönnern zur ersten internationalen Konzerttournee der Royal Métro Singers. Abgerundet wurde die Reise mit einem Konzert, für das die RMS das allererste Mal Gage bekamen, dem Auftritt beim Altstadtfest in Unna.

Seit dem ersten abendfüllenden Konzert im Ratskeller in Saarbrücken im Januar '94 gehört zu den Konzerten der RMS neben der Vokalmusik von Renaissance bis Moderne auch immer eine Show, die eine Mischung verschiedener Elemente darstellt. Von Slapsticks und Kalauern, über Parodien mit Verkleidungen bis hin zu kleineren Choreographien reicht das abwechslungsreiche Repertoire, das von Auftritt zu Auftritt variiert wird. So haben die RMS in den vier Jahren ihrer Existenz über 50mal auf der Bühne gestanden, dabei zum Teil in historischer Atmosphäre wie dem Schöppinger Renaissance-Rathaus, dem mittelalterlichen Sulzbacher Salzbrunnenhaus und der Strümpfelbrunner Jugendstil-Pfarrkirche; in modernerem Ambiente wie dem Münchener Gasteig, der Saarbrücker Kongreßhalle oder dem Homburger Festsaal oder auch auf Kleinkunstbühnen wie dem Narrenschiff in Unna-Massen oder dem Studiotheater in Saarbrücken.

Da die sieben keine musikalische Ausbildung - von Chorerfahrung abgesehen - genossen und mittlerweile zu 4/7 Saarbrücken verlassen und sich auf Münster, Marl und Berlin verstreut haben, nehmen sie, wenn möglich, an Workshops teil. Dabei sind der Meisterkurs bei den King's Singers im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals '94 sowie zwei Intensivwochenenden mit Alistair Thompson, einem Gründungsmitglied der King's Singers, besonders zu erwähnen.

Das Jahr 1996 brachte den RMS gleich mehrere Höhepunkte in ihrer bisherigen Sangeskarriere. Zunächst wurde Anfang 1996 ihre erste CD aufgenommen und veröffentlicht. Dann starteten sie eine gemeinsame Konzertreise nach Ägypten auf Einladung des ägyptischen Kultusministers Aka Pellah (s. Foto). Schließlich verwirklichten sie Ende des Jahres ihr bislang gößtes Projekt, die deutsche Uraufführung des Kinder-Musicals "The reluctant dragon" von John Rutter in der Übersetzung von RMS-Mitglied Dorit Luczak.


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